
Umfrage zum Thema Innenstadt (Bürgerversammlung)
„Von der Leere zur Fülle“ (Fragebogen zur Innenstadt)
Bürgerversammlung am 15. Jänner unter dem Titel „Von der Leere zur Fülle“: Viel erwarten durfte man ohnehin nicht von der dieser Aktion. Das schlug sich auch in der Anzahl der Besucher nieder: nur rund 2 Prozent der Bevölkerung (knapp 100 Personen) nahmen die Einladung an und kamen ins Volkshaus Rottenmann. Zumindest war es ein Versuch, die Bevölkerung in bevorstehende Entscheidungen mit einzubinden, was grundsätzlich begrüßt werden muss.
Sehr interessant war die Auswertung der 120 eingegangenen Fragebögen (100 davon Internet): Hier kam klar zum Ausdruck, dass die Bevölkerung mit überwältigender Mehrheit mit der aktuellen Situation (Zustand bzw. Leben in der Innenstadt) unzufrieden ist.
Im Detail wurde dann ersichtlich, dass vorwiegend jene Einrichtungen fehlen, die seit geraumer Zeit im Konzept der Liste WiR gefordert werden. Das war für uns nicht weiter verwunderlich, da WiR immer wieder mit den Betroffenen in der Innenstadt reden und daher wissen, „wo der Schuh drückt“.
Konkret: Den meisten Rottenmannern fehlt im Zentrum ein Lebensmittelmarkt, dazu ein weiteres, gemütliches Kaffeehaus und/oder Wirtshaus/Pub, sowie leistbare (Start-)Wohnungen und barrierefreie Seniorenwohnungen. Und nicht zu vergessen – ein öffentliches WC (in Rathausnähe).
Also ich würde behaupten, WiR haben mit unserem Konzept den Nagel „auf den Kopf getroffen“ (dass über die Ausführung der Fassade noch nicht das letzte Wort gesprochen wurde, ist uns bewusst).
Nach der Präsentation des Umfrageergebnisses sowie einigen grundsätzlichen Aussagen zum Thema und einigen Beispielen wurden alle Anwesenden (auf 15 Tischen zu ca. 6 Personen) gebeten, ihre Ideen zu Papier zu bringen, hernach wurden diese auf einem zentralen Flip-Chart „gesammelt“, also viele Seiten vollgeschrieben.
Geschätzte 100 Ideen stehen nun auf einem (geduldigen) Papier, ca. 95 Prozent davon könnten sofort „vergessen“ werden, da eine Realisierung aufgrund finanzieller, gewerberechtlicher, steuerrechtlicher, baurechtlicher Gründe, Ortsbildschutz oder einfach mangels Unternehmer oder gewillter Eigentümer nicht realisierbar sind.
Und für die eventuell umsetzbaren Vorschläge gilt: „Die Innenstadt muss belebt werden“, so auch der vortragende Soziologe Mag. Rainer Rosegger, Mitautor der umfassenden Studie „Weißbuch Innenstadt“, das vom Österreichischen Städtebund, dem Land Steiermark und der Wirtschaftskammer gemeinsam herausgegeben wurde.
Dass man neben der Handelsstadt Liezen nicht mit demselben Angebot punkten kann, ist inzwischen allen klar. Dass aber bei den Grundbedürfnissen der Bevölkerung (Angebot an Lebensmittel, Gastronomie, Kommunikation) auch in Rottenmann noch Bedarf besteht, kommt auch in der Umfrage zum Ausdruck. Und da soll man auch vor einer Diskussion über die Aufhebung der Einbahn nicht Halt machen.
Alles in allem ein großes „Wunschkonzert“ mit dem Beigeschmack, dass die Wünsche zum größten Teil solche bleiben werden. Positiv: Die Teilnehmer haben zumindest das Gefühl, einmal gefragt worden zu sein – was wiederum nicht ganz stimmt: Denn solche Ansätze gab es in Rottenmann schon mehrmals – wirklich herausgekommen ist dabei noch nie etwas…