Wettstreit um die Innenstadt

-> Zeitungsbericht vom 27. September 2014 in der Kleinen Zeitung – zum Artikel


Der Rottenmanner Gemeinderat gibt finanzielle Mittel frei, um zu analysieren, ob ein neues Innenstadtzentrum realisierbar ist. SPÖ will eine Alternative zu den „WiR“-Plänen bieten.

Noch hat die Liste „WiR für Rottenmann“ von Helmut Schaupensteiner bei den Plänen, die Innenstadt neu zu beleben, die Themenführerschaft inne. Schaupensteiner brachte diese Woche einen Dringlichkeitsantrag in der Gemeinderatssitzung ein, um finanzielle Mittel für Kostenschätzungen und Analysen für das geplante neue Innenstadtzentrum freizubekommen. Ganz glücklich mit diesem Vorstoß war Bürgermeister Klaus Baumschlager zwar nicht: „Im Innenstadtausschuss sind diese Dinge alle schon besprochen worden. Da ist nichts wirklich Neues dabei.“ Schließlich stimmten dem Antrag mit einer einzigen Ausnahme alle anwesenden Gemeinderäte zu. Bis zu 10.000 Euro können eingesetzt werden, um zu eruieren, ob es tatsächlich möglich ist, vier Grund- oder Hauseigentümer abzulösen, und damit die Voraussetzung für ein neues wirtschaftliches und gesellschaftliches Zentrum in der Innenstadt zu schaffen. Sämtliche Ausgaben müssen noch vom Stadtrat oder Gemeinderat genehmigt werden.

SPÖ feilt an Alternative.

Zudem zeichnet sich eine Änderung der politischen Haltung der SPÖ ab. War SP-Bürgermeister Klaus Baumschlager bisher eher der Meinung, dass es sich bei den Folgen des Hauseinsturzes direkt neben dem Rathaus um eine rein private Angelegenheit handle, bastelt er nun an einem Alternativvorschlag zur „Altstadtgalerie“ der „WiR“-Fraktion. Offensichtlich will sich die SP-Mehrheit im Gemeinderat nicht länger von der Opposition vor sich hertreiben lassen. „Es gibt bereits Skizzen von unserer Alternativlösung. Wenn die Kosten für das Projekt feststehen, werden wir damit an die Öffentlichkeit gehen“, bestätigt Baumschlager. Nicht an dem Planungswettbewerb beteiligen will sich Alfred Bernhard (ÖVP), obwohl er eigentlich vom Fach ist: „Ich hab‘ sogar Bauzeichner gelernt. Die Pläne zu Rathausgalerie sind jedoch grundsätzlich in Ordnung. Details kann man ohnehin erst einzeichnen, wenn man die Wünsche der Betriebe kennt, die dort hineinwollen.“ Inzwischen hat Helmut Schaupensteiner schon den nächsten Vorstoß in Form einer Podiumsdiskussion mit externen Experten im Auge: „Wir brauchen den Blick von außen, damit wir nicht im eigenen Saft schmoren.“